Mittwoch, 3. März 2021

Als der Magier von Strovokos eines Morgens in die Zukunft blickte ...

 

Es war aber ein Mann mit Namen Simon, der zuvor in der Stadt Zauberei trieb und das Volk von Samarien in seinen Bann zog, weil er vorgab, er wäre etwas Großes.
  Und alle hingen ihm an, Klein und Groß, und sprachen: Dieser ist die Kraft Gottes, die die Große genannt wird. Sie hingen ihm aber an, weil er sie lange Zeit mit seiner Zauberei in seinen Bann gezogen hatte. (Apostelgeschichte 8, 9-11)

Der christliche  Mystiker Daskalos berichtete von einer Vision, die er frühmorgens nach dem Aufstehen hatte. Und zwar sah er sich auf dem Weg zur Arbeit, als auf einmal  einen Straßenverkäufer mit einem Karren sah, der lauthals ein brezelartiges Käsegebäck feilbot.
    Plötzlich tauchte ein Fahrradfahrer auf, beschimpfte  den Händler auf´s Übelste und wenig später gab es zwischen beiden eine heftige Keilerei, wobei der Handkarren zu Bruch ging und einer zum Messer griff. Nur durch das beherzte Eingreifen eines Dritten konnte eine Bluttat verhindert werden.
    Schließlich flüchtete der Angreifer mit seinem Rad.
Etwa zwanzig Minuten später nahm ich mein Fahrrad und fuhr zur Arbeit. Als ich die Stelle erreichte, die ich zuvor in meiner Vision gesehen hatte, stieg ich ab und sah, wie sich genau die Szene entfaltete, die ich eine halbe Stunde zuvor in meiner Vision erlebt hatte.
  Ich sah den Mann mit seinem Verkaufswagen, die Narbe in seinem Gesicht, hörte ihn seine warmen Brezel anpreisen und so weiter. Dann sah ich den Mann mit dem Fahrrad, er trug genau die gleiche Kleidung und bewegte sich exakt so, wie ich es zuvor beobachtet hatte.
  Als ich diese Dinge sah, wusste ich, was als Nächstes geschehen würde.

…Alles geschah dann – will man Daskalos Glauben schenken - exakt so, wie er es in der Vision gesehen hatte.

Eine irre Geschichte, nicht wahr? Sie jetzt mal als eine tatsächliche Begebenheit einstufend – denn dieses Phänomen des exakten Vorherwissens ist in der Literatur bekannt - , stellt sich natürlich die Frage, wie so etwas möglich ist.
    Wie kann jemand einen komplexen, unüblichen  und in der Zukunft liegenden Vorgang exakt vorhersehen? So etwas widerspricht doch jeder naturwissenschaftlichen Logik!

Nun, ich maße mir jetzt nicht an, dafür die richtige Erklärung zu haben. Aber die Möglichkeit einer göttlichen oder dämonischen Eingebung ist da natürlich nicht von der Hand zu weisen.
  Daskalos selber sprach da von höheren Mächten, die einen Einblick in die nähere, karmisch schon vorherbestimmte Zukunft gäben. 

Ich persönlich teile da seine Ansicht, würde jetzt aber nicht unbedingt davon ausgehen wollen, dass seine Hellsichtigkeit göttlichen Ursprungs war. 
    Denn seine grundsätzliche Nähe zu Magie und Esoterik war allgemein bekannt. Er selber machte daraus keinen Hehl und widersprach auch nicht dem ihm verliehenen Titel „Der Magus von Strovokos“, womit sich der Kreis schließt und wir wieder bei Simon, dem Zauberer (Simon Magus) aus der Apostelgeschichte gelandet sind. 

    Seine übernatürlichen Fähigkeiten gingen - nach christlichem Verständnis - auf dämonische Kräfte zurück. Und er ist damit zu einem Prototyp all jener Magiere, Geistheiler, Schamanen, Wahrsagern etc. geworden, deren übernatürliches Wirken außerhalb des christlichen Glaubens angesiedelt wird oder damit nicht in Einklang zu bringen ist.

Gedankenimpuls:
Es ist nicht immer so einfach, den Dingen auf den Grund zu gehen und hinter dem Vordergründigen die wahren Ursachen zu erkennen. Was selbstverstämdlich auch für mich selber gilt!

Mittwoch, 17. Juni 2020

Die christliche Botschaft - einfach erklärt



Was einen Menschen normalerweise von Gott trennt, sind biblisch gesehen a) die Ursünde Adams und b) unsere eigenen Sünden. Wohl dem, der das Problem erahnt oder erkennt! Denn so jemand ist möglicherweise schon dicht vor der Lösung:


Jesus Christus ist am Kreuz gestorben für unsere Sünden ( 1 Korinther 15.3)

Das Schuldproblem wurde – laut Bibel - vor 2000 grundsätzlich gelöst. Aber persönlich wirksam wird es erst, wenn man Jesus als seinen persönlichen Erlöser und Herrn akzeptiert.
   Diesen Schritt haben schon viele Menschen gewagt und erlebt, dass ihnen ihre Schuld vergeben wurde und sie „mit Gott versöhnt worden sind“ (Römer 5,10)

    Sie dürfen – laut Bibel – auf Führung und Unterstützung im Diesseits und - last but not least - auf ein ewiges Leben im Himmel hoffen:
 

Dienstag, 12. Februar 2019

Vom Geschöpf zum Kind Gottes (2): Das drohende Weltgericht


Den Menschen ist es gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht (Hebräer 9,27)
Das der Mensch sterben muss, ist allgemein bekannt. Das ihn danach aber – laut Bibel - ein himmlisches Gericht erwartet, vielleicht nicht so:
 „Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden.
  Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden geöffnet; und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.
Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee.
  Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen. (Offenbarung 20)
Keine erfreulichen Nachrichten. Zumal die Bibel wenig Zweifel daran lässt, dass wir alle Sünder sind, denen es an Ruhm vor Gott mangelt (Römer 3)
Sind wir also alle Passagiere auf einem untergehenden Schiff? Verloren in Zeit und Ewigkeit?
   Nun, die biblische Botschaft von der Erlösung durch den Tod Jesu am Kreuz ist den meisten ja bekannt: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht (Jesus, Johannes 5,24) und Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. (Jesus, Johannes 6,47)
Kurzum, es gibt biblisch gesehen einen Weg das himmlische Gericht zu umgehen.

Bleibt natürlich offen, ob diese biblische Darstellung tatsächlich der Wahrheit entspricht. Aber um diese biblische Botschaft ignorieren zu können, steht eigentlich zu viel auf dem Spiel. Wie aber herausfinden, ob es wirklich stimmt oder nicht? Dazu demnächst mehr!

Donnerstag, 7. Februar 2019

Vom Geschöpf zum Kind Gottes (1): Der gefallene Mensch




7 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht. (1.Mose 1)

Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass wir Menschen (besondere) Geschöpfe Gottes sind. Eine Behauptung, die heutzutage zunehmend weniger für wahr gehalten wird. Immer mehr Menschen glauben, dass es da keinen Schöpfergott gegeben hat und wir lediglich das Ergebnis evolutionärer Prozesse sind.
     Wer dennoch an einen Schöpfergott glaubt und dies auch im privaten Kreis oder öffentlichen Raum bekundet, muss sich mitunter warm anziehen. Vor fünfhundert Jahren war es eher umgekehrt. Da war das Infragestellen eines Schöpfergottes ein Sakrileg, welches schwere Folgen haben konnte. So ändern sich die Zeiten!

Ein Hauptargument gegen die Existenz des biblischen Schöpfergottes ist die sogenannte Theodizeefrage: „Wie kann ein gütiger und allmächtiger Gott es zulassen, dass wir in einer so unperfekten Welt leben? So vielem Elend und Leiden ausgesetzt sind?“
     Ein durchaus nachvollziehbares und in diesem Sinne auch gutes Argument. Aber kein Argument, was die Angelegenheit entscheiden würde. Die Bibel hat auf die Theodizeefrage eine Antwort:
3 Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war.
24 Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens. (1. Mose 3)
Die Vertreibung aus dem Paradiese infolge eines Sündenfalls

Dies mögen Viele vielleicht für ein altes Märchen halten, aber der gefallene Mensch wäre zumindest keine unplausible Erklärung für unser irdisches Jammertal.
     Inwieweit tatsächlich zutreffend, steht auf einem anderen Blatt. Aber halten wir erst einmal fest, dass durch die Theodizeefrage der christliche Glaube nicht aus den Angeln gehoben wird.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Die Hexe von Endor (1)


 

 Adam Elsheimer - http://wellcomeimages.org/indexplus/image/V0025881.html
Samuel war gestorben und ganz Israel hatte die Totenklage für ihn gehalten und ihn in seiner Stadt Rama begraben. Saul aber hatte die Totenbeschwörer und die Wahrsager aus dem Land vertrieben.
     Als sich die Philister gesammelt hatten, rückten sie heran und schlugen bei Schunem ihr Lager auf. Saul versammelte ganz Israel und sie schlugen ihr Lager im (Bergland von) Gilboa auf.
 Als Saul das Lager der Philister sah, bekam er große Angst und sein Herz begann zu zittern.
   Da befragte Saul den Herrn, aber der Herr gab ihm keine Antwort, weder durch Träume, noch durch die Losorakel, noch durch die Propheten.
   Daher sagte Saul zu seinen Dienern: Sucht mir eine Frau, die Gewalt über einen Totengeist hat; ich will zu ihr gehen und sie befragen. Seine Diener antworteten ihm: In En-Dor gibt es eine Frau, die über einen Totengeist Gewalt hat. (1. Samuel 28)

 Der große Prophet Samuel war gestorben und Israels Erzfeind, die Philister, machten mobil. Sie rüsteten zu einer Entscheidungsschlacht. Und König Saul, schwer geängstigt, machte das, was alle großen Führer Israels zuvor und danach getan haben. Er suchte Gott! 

So weit, so gut! Aber nun begann das eigentliche Problem. Gott antwortete nicht! ER schwieg!

Ein Schweigen Gottes ist schwer auszuhalten. Saul verstand sehr wohl, dass es nichts Gutes bedeutete. In seiner Angst und Not fügte er all seinen vorherigen Sünden noch eine weitere, schwere Sünde hinzu. Er suchte die Hilfe einer Totenbeschwörerin.
    Ausgerechnet er, der natürlich die diesbezüglichen Aussagen und Befehle Gottes kannte:
Ihr sollt euch nicht an die Totengeister und an die Wahrsagegeister wenden, ihr sollt sie nicht befragen ...  Und wenn in einem Mann oder in einer Frau ein Totengeist oder Wahrsagegeist ist, sie müssen getötet werden. (3. Mose 19 + 20)

Es soll in deiner Mitte keiner gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, kein Wahrsager, Zeichendeuter, Schlangenbeschwörer oder Zauberer, kein Bannsprecher oder Geisterbeschwörer, keiner, der Wahrsagegeister befragt oder sich an die Toten wendet. Denn ein Greuel ist dem Herrn ein jeder, der solches tut (5. Mose 18)
und sich ja auch, wie eingangs gelesen, auch daran gehalten hat:
  Saul aber hatte die Totenbeschwörer und die Wahrsager aus dem Land vertrieben.
Menschen tun in ihrer Verzweiflung oft schwer nachvollziehbare Dinge. Vielleicht dachte Saul, in Erinnerung an gute alte Zeiten: Wenn ich nur noch einmal mit Samuel sprechen kann, wird vielleicht alles wieder gut! 

Bis hierher ist die Geschichte für mich noch einigermaßen nachvollziehbar. Das aber eine dämonisch-okkult verstrickte Frau tatsächlich in der Lage war einen Mann Gottes aus dem Totenreich heraufzubringen, sprengt jeden fromm-christlichen Rahmen. Das ist ungeheurlich, erschreckend.


Einen bösen Geist, der den Samuel täuschend echt vorspielt. Ja, so etwas wäre denkbar. Aber Samuel selber. Nein, das passt eigentlich nicht ins christlich-fromme Weltbild. Und doch besteht vom Text her kein Zweifel, dass es wirklich Samuel war!



Montag, 27. Juli 2015

War Jesus der gottgesandte Messias?




In seinen Jüdischen Altertümern berichtet der römisch-judische Geschichtsschreiber Josephus über den Tod des Apostels Jakobus, der im Jahre 62 n. Chr. auf Geheiß des damaligen Hohepriesters Aranus in Jerusalem gesteinigt wurde. Was großen Unmut im Volke auslöste, weil man ihn für einen "Gerechten" hielt.

Die Erwähnung dieses Ereignisses ist insofern von besonderer Bedeutung, weil Josephus von "Jakobus, den Bruder von Jesus, den sie Messias nannten" spricht.  Zwar entstanden die Jüdischen Altertümer erst im Jahre 94 n.Chr., aber Josephus lebte die ersten 30 Jahre seines Lebens (von 37 n.Chr. bis 67 n.Chr.) in Jerusalem. Und somit dürfte gewisse eigene Kenntnisse über die Jerusalemer Gemeinde gehabt haben.
    Wir haben es hier also mit einem frühen außerbiblischen Beleg der Existenz Jesu und seiner messianischen Sendung zu tun, was auch von den meisten modernen Forschern so gesehen wird.

Die Frage, die offenbleibt, ist natürlich ob Er nun auch wirklich der Messias war, wie es im Neuen Testament durchgängig behauptet wird. Auch dazu gibt es eine Stelle bei Josephus, aber sie gilt als umstritten. "Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine früheren Anhänger ihm nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tag wieder lebend, wie gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von ihm vorherverkündigt hatten. Und noch bis auf den heutigen Tag besteht das Volk der Christen, die sich nach ihm nennen, fort.
"

Man unterstellt dem Historiker  Eusebios (4. Jahrhundert n. Chr.), dass er sie in den Text eingefügt haben soll. Und in der Tat mutet der Satz:: "Er war der  Christus" für einen nicht-christlichen  Juden schon etwas seltsam an. Andererseits wäre eine solche Einfügung - zumindest aus heutiger Sicht - eine redaktionelle Bearbeitung, die einer Täuschung gleichkäme. Und dies möchte ich dem Eusebios dann doch nicht unterstellen.

Wie dem auch sei, letztendlich muss jeder selber herausfinden, ob Jesus der gottgesandte Messias war oder nicht. Aus eigener Erfahrung möchte ich bezeugen, dass ich 1985 durch eine Lebensübergabe an Jesus zu Gott gefunden habe. Die ganze dramatische Geschichte kann man hier lesen: Im Banne des Bösen


Samstag, 18. Juli 2015

Jesus im Alten Testament

Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, bin ich (Johannes 8,58)

Ich denke, dass man diese Bibelstelle kaum anders verstehen kann, als dass hier Jesus von sich selber sagt, dass er schon vor Abraham existiert hat. Eine für die Juden damals erstaunliche und ketzerische Aussage, denn das Leben eines Menschen begann - nach jüdischer Auffassung - mit seiner Zeugung.
   Jesus gab hier somit zu verstehen, dass er kein Mensch im eigentlichen Sinne war sondern eine Präexistenz im Himmel hatte. Aber gibt es dafür im Alten Testament irgendwelche Hinweise?

Im Buch Josua stoßen wir auf eine erstaunliche Begebenheit:
"Und es geschah, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah: und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, und sein Schwert war gezückt in seiner Hand. Da ging Josua auf ihn zu und sagte zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?
 Und er sprach: Nein, sondern ich bin der Oberste des Heeres des HERRN; gerade jetzt bin ich gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und huldigte ihm und sagte zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knecht?
 Da sprach der Oberste des Heeres des HERRN zu Josua: Zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig! Und Josua tat es."  (Josua, 5,13-15)
    Diese Stelle ist wirklich erstaunlich, denn die Anbetung eines Engels wäre einem frommen Israeliten wie Josua wohl kaum in den Sinn gekommen. Außerdem hätte er ihn wohl kaum als "Herr" angeredet. Zudem der Verweis auf den heiligen Boden, wie bei der Gottesbegegnung des Mose ("brennender Dornbusch" - 2. Mose 3 )
   Persönlich denke ich, dass diese Stelle ein ziemlich klarer Hinweis auf Jesus ist.

Im Buch Daniel wird im 11. Kapitel von einer großen Erscheinung berichtet: 
"Und am 24. Tag des ersten Monats, da war ich am Ufer des großen Stromes, das ist der Hiddekel. Und ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, da war ein Mann, in Leinen gekleidet, und seine Hüften waren umgürtet mit Gold von Ufas.
  Und sein Leib war wie ein Türkis und sein Gesicht wie das Aussehen eines Blitzes. Und seine Augen waren wie Feuerfackeln und seine Arme und seine Füße wie der Anblick von glatter Bronze. Und der Klang seiner Worte war wie der Klang einer Volksmenge.
  Aber nur ich, Daniel, allein sah die Erscheinung. Die Männer, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch fiel eine große Angst auf sie, und sie flohen und versteckten sich.
    Und ich blieb allein übrig und sah diese große Erscheinung. Und es blieb keine Kraft in mir, und meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft.
  Und ich hörte den Klang seiner Worte. Und als ich den Klang seiner Worte hörte, lag ich betäubt auf meinem Gesicht, mit meinem Gesicht zur Erde.
Und siehe, eine Hand rührte mich an und rüttelte mich auf, so dass ich wieder auf meine Knie und Handflächen kam. Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann! Achte auf die Worte, die ich zu dir rede, und steh an deinem Platz! Denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dieses Wort mit mir redete, stand ich zitternd auf." (Daniel 10, 3-11)
Theoretisch könnte dies auch eine Engelerscheinung gewesen sein, aber vergleicht man diesen Text mit der Begebenheit aus Offenbarung 1, so wird klar um wen es sich wohl gehandelt haben dürfte:
Ich, Johannes, euer Bruder und Mitteilhaber an der Bedrängnis und am Königtum und am Ausharren in Jesus1, war auf der Insel, die Patmos genannt wird, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen.
 Ich war an des Herrn Tag im Geist, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie von einer Posaune, die sprach: Was du siehst, schreibe in ein Buch und sende es den sieben Gemeinden: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea!
  Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir redete, und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter,
und inmitten der Leuchter einen, gleich einem Menschensohn, bekleidet mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand, und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel,sein Haupt aber und die Haare waren weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme, und seine Füße gleich glänzendem Erz, als glühten sie im Ofen, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser, und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Mund ging ein zweischneidiges, scharfes Schwert hervor, und sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft.
   Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte  und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades.
  Schreibe nun, was du gesehen hast und was ist und was nach diesem geschehen wird " (Offenbarung 1,9-19)
       "Ich war tot, und siehe ich bin lebendig ...", wer anders als Jesus kann damit gemeint sein? Was sich dann übrigens im weiteren Verlauf  des Buches bestätigt. 

Ich persönlich gehe davon aus, dass Daniel - genau wie Josua zuvor -  tatsächlich eine Jesus-Erscheinung gehabt hat. Bevor er auf der Erde geboren wurde. 
  Und auch in der folgenden nächtlichen Vision des Daniel kann kann ich eigentlich nur Jesus erkennen:
"Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht.
    Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende." (Daniel 7, 13 -14)
Persönliches Fazit:  Ich denke, dass an den in den Text eingefügten Bibelstellen deutlich wird, dass Jesus eine Vorexistenz im Himmel und eine sehr hohe Stellung bekleidet hat. Und sie kurzfristig aufgegeben hat, um uns Menschen zu erlösen. Paulus drückte dies so aus:
"Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,
 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters" (Philipper 2, 6-8)