Freitag, 30. Januar 2015

Ein Mensch namens Paulus




" Denn das müsst ihr wissen, liebe Geschwister: Das Evangelium, dass ich verkünde, ist nicht menschlichen Ursprungs. Ich habe dies Botschaft ja nicht von einem Menschen empfangen und wurde auch nicht von einem Menschen darin unterwiesen, nein, Jesus Christus hat sie mir selber offenbart.“
 
 Während Gregorius, der Älteste der Gemeinde, weiter vorlas, drifteten die Gedanken des jungen Nikomedes ab … vor seinem inneren Auge sah er wieder jenen kleinen, unscheinbaren Mann in ihr kleines Dorf kommen und ihn in der Synagoge predigen.
   Wie hatten die Augen jenes Mannes geleuchtet, als er ihnen von seiner Jesus-Erscheinung auf dem Weg nach Damaskus(Damaskuserlebnis: hier clicken) erzählt hatte. Er, Nikomedes, hatte mit ungläubigem Staunen zugehört und auch gesehen, wie hart jener Mann namens Paulus von einigen Juden attackiert worden war . Einen Lügner und Verräter hatten sie ihn genannt. Und er hatte dagestanden und einfach geschwiegen.
     Tag für Tag war jener Paulus wiedergekommen, hatte von dem Glauben an den auferstandenen Jesus gelehrt und sie aufgefordert sich zu Ihm zu bekehren. 
   Eines Tages hatte er sich ein Herz gefasst und ihn draußen vor der Synagoge einfach angesprochen: „Sag, Paulus, die Geschichte mit der Erscheinung von Jesus auf dem Weg nach Damaskus. Stimmt die wirklich?“ Paulus hatte ihn überrascht angeschaut und dann ganz ruhig geantwortet: „Ja, sie stimmt wirklich. Gott ist mein Zeuge!“
    An diesem Tag hatte Nikodemes sich zu Jesus bekehrt. Ein Wendepunkt in seinem Leben. Und dann hatte er erlebt, dass es wirklich stimmte, was jener Paulus lehrte. Seit jenem Tag erlebte er in vielen grossen und kleinen Dingen die Begleitung und Gegenwart Gottes. Jetzt wusste er aus eigener Erfahrung, dass Jesus wirklich der Weg zu Gott war.


Gewiss, eine von mir erfundene Geschichte, die sich aber so oder ähnlich in einer kleinen galatischen Stadt abgespielt haben könnte. Denn auf seiner ersten Missionsreise (hier clicken) hatte der Apostel Paulus jene Gegend (heutige Türkei) durchquert und das Evangelium vom auferstandenen Jesus verkündet.. Und später dann auch jenen berühmten Galaterbrief geschrieben.
Was in diesem Brief wirklich beeindruckt ist mit welcher Radikalität Paulus da zur Sache ging. Offensichtlich waren anderen Lehren in der Gemeinde aufgetaucht und Paulus sah sich zu einem Machtwort genötigt: „Wer immer euch ein anderes Evangelium bringt – und sei es ein anderer Apostel oder sogar ein Engel vom Himmel - … der sei verflucht!“
    Härter ging es kaum! Aber wollte man ihm wirklich Rechthaberei vorwerfen, wenn er doch tatsächlich, wie er behauptete, sein Evangelium direkt vom auferstandenen Jesus empfangen hatte?

 Wer war dieser Mensch Paulus? Ein Scharlatan oder ein wirklich persönlich von Jesus Berufener? Was erfahren wir aus der Apostelgeschichte und den Briefen über ihn? Wer war jener doch etwas rätselhafte Mensch, der massgeblich zur Verbreitung des christlichen Glaubens im ersten Jahrhundert beigetragen hat?