Samstag, 18. Juli 2015

Jesus im Alten Testament

Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, bin ich (Johannes 8,58)

Ich denke, dass man diese Bibelstelle kaum anders verstehen kann, als dass hier Jesus von sich selber sagt, dass er schon vor Abraham existiert hat. Eine für die Juden damals erstaunliche und ketzerische Aussage, denn das Leben eines Menschen begann - nach jüdischer Auffassung - mit seiner Zeugung.
   Jesus gab hier somit zu verstehen, dass er kein Mensch im eigentlichen Sinne war sondern eine Präexistenz im Himmel hatte. Aber gibt es dafür im Alten Testament irgendwelche Hinweise?

Im Buch Josua stoßen wir auf eine erstaunliche Begebenheit:
"Und es geschah, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah: und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, und sein Schwert war gezückt in seiner Hand. Da ging Josua auf ihn zu und sagte zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden?
 Und er sprach: Nein, sondern ich bin der Oberste des Heeres des HERRN; gerade jetzt bin ich gekommen. Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und huldigte ihm und sagte zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knecht?
 Da sprach der Oberste des Heeres des HERRN zu Josua: Zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig! Und Josua tat es."  (Josua, 5,13-15)
    Diese Stelle ist wirklich erstaunlich, denn die Anbetung eines Engels wäre einem frommen Israeliten wie Josua wohl kaum in den Sinn gekommen. Außerdem hätte er ihn wohl kaum als "Herr" angeredet. Zudem der Verweis auf den heiligen Boden, wie bei der Gottesbegegnung des Mose ("brennender Dornbusch" - 2. Mose 3 )
   Persönlich denke ich, dass diese Stelle ein ziemlich klarer Hinweis auf Jesus ist.

Im Buch Daniel wird im 11. Kapitel von einer großen Erscheinung berichtet: 
"Und am 24. Tag des ersten Monats, da war ich am Ufer des großen Stromes, das ist der Hiddekel. Und ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, da war ein Mann, in Leinen gekleidet, und seine Hüften waren umgürtet mit Gold von Ufas.
  Und sein Leib war wie ein Türkis und sein Gesicht wie das Aussehen eines Blitzes. Und seine Augen waren wie Feuerfackeln und seine Arme und seine Füße wie der Anblick von glatter Bronze. Und der Klang seiner Worte war wie der Klang einer Volksmenge.
  Aber nur ich, Daniel, allein sah die Erscheinung. Die Männer, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch fiel eine große Angst auf sie, und sie flohen und versteckten sich.
    Und ich blieb allein übrig und sah diese große Erscheinung. Und es blieb keine Kraft in mir, und meine Gesichtsfarbe veränderte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft.
  Und ich hörte den Klang seiner Worte. Und als ich den Klang seiner Worte hörte, lag ich betäubt auf meinem Gesicht, mit meinem Gesicht zur Erde.
Und siehe, eine Hand rührte mich an und rüttelte mich auf, so dass ich wieder auf meine Knie und Handflächen kam. Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann! Achte auf die Worte, die ich zu dir rede, und steh an deinem Platz! Denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dieses Wort mit mir redete, stand ich zitternd auf." (Daniel 10, 3-11)
Theoretisch könnte dies auch eine Engelerscheinung gewesen sein, aber vergleicht man diesen Text mit der Begebenheit aus Offenbarung 1, so wird klar um wen es sich wohl gehandelt haben dürfte:
Ich, Johannes, euer Bruder und Mitteilhaber an der Bedrängnis und am Königtum und am Ausharren in Jesus1, war auf der Insel, die Patmos genannt wird, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen.
 Ich war an des Herrn Tag im Geist, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie von einer Posaune, die sprach: Was du siehst, schreibe in ein Buch und sende es den sieben Gemeinden: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea!
  Und ich wandte mich um, die Stimme zu sehen, die mit mir redete, und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter,
und inmitten der Leuchter einen, gleich einem Menschensohn, bekleidet mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand, und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel,sein Haupt aber und die Haare waren weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme, und seine Füße gleich glänzendem Erz, als glühten sie im Ofen, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser, und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Mund ging ein zweischneidiges, scharfes Schwert hervor, und sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft.
   Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte  und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades.
  Schreibe nun, was du gesehen hast und was ist und was nach diesem geschehen wird " (Offenbarung 1,9-19)
       "Ich war tot, und siehe ich bin lebendig ...", wer anders als Jesus kann damit gemeint sein? Was sich dann übrigens im weiteren Verlauf  des Buches bestätigt. 

Ich persönlich gehe davon aus, dass Daniel - genau wie Josua zuvor -  tatsächlich eine Jesus-Erscheinung gehabt hat. Bevor er auf der Erde geboren wurde. 
  Und auch in der folgenden nächtlichen Vision des Daniel kann kann ich eigentlich nur Jesus erkennen:
"Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht.
    Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende." (Daniel 7, 13 -14)
Persönliches Fazit:  Ich denke, dass an den in den Text eingefügten Bibelstellen deutlich wird, dass Jesus eine Vorexistenz im Himmel und eine sehr hohe Stellung bekleidet hat. Und sie kurzfristig aufgegeben hat, um uns Menschen zu erlösen. Paulus drückte dies so aus:
"Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,
 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters" (Philipper 2, 6-8)
 
  
 

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