In Jafo hatte Jona ein Schiff gefunden, was ihn zu seinem Zielort Tarsis bringen würde. Er hatte das Fährgeld bezahlt und sich erschöpft Schlafen gelegt. Kennen wir das? Wir ringen bis zur Erschöpfung mit einem Riesenproblem und irgendwann reichts? Wir sinken ermattet in den Schlaf. Für ein paar Stunden alles um uns herum vergessen. Ruhe!
Während
Jona sich also unten im Schiff dem Schlaf des Vergessens ergeben
hatte, waroben an Deck die „Hölle“ los. Ein Unwetter schlimmsten
Ausmaßes war ausgebrochen, dass gestandene Seemänner um ihr Leben
fürchteten.
Ich
habe mal auf der Adria in einem Boot hohen Seegang erlebt. Es bestand
in keinster Weise Lebensgefahr. Aber mir war zwei Stunden so
hundeelend, dass Sterben fast wie eine Erlösung erschien. Vermutlich
war das aber im Vergleich zu den Vorgängen auf „Jonas Schiff“
eine Lappalie. Das hier auf dem Mittelmeer war hochgradige „Seenot“
und den SOS-Notruf gab es noch nicht.
Welch
ein Szenario! Wegen des Ungehorsams Jonas gerät eine ganze
Schiffsbesatzung in Lebensgefahr. Gewiss keine Unschuldslämmer, aber
sie wurden nicht wegen ihrer eigenen Sünden heimgesucht, sondern
einzig und alleine wegen Jonas Flucht.
Dies
gibt dann doch zu denken! Könnte es sein, dass auch durch unseren
(gelegentlichen) Ungehorsam
Andere in Not geraten? Das um uns herum das Chaos ausbricht, weil
wir uns an einem falschen Ort befinden? Vielleicht in einer falschen
Beziehung, an einem falschen Arbeitsplatz oder in der falschen
Gemeinde sind? Seltsame Gedanken, nicht wahr? Aber ich meine so etwas
in Ansätzen schon erlebt zu haben.
Wie
dem auch sei, für Jona sollte es nun bald zu einem „bösen
Erwachen“ kommen!
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