Sonntag, 13. April 2014

Rettung aus großer Not

"Ruf mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich loben." ( Psalm 50, Vers 15)

Während meiner Bremer Zeit (1988-1997) lernte ich einmal einen Seemann kennen. Wir unterhielten uns über dies und das, und irgendwann fragte ich ihn: „Sag mal, glaubst Du eigentlich an Gott?“
  Vielleicht überrascht durch die Direktheit der Frage antwortete er nicht sofort, sondern griff stattdessen nach seinem Tabakbeutel und begann sich eine Zigarette zu drehen. Legte sie dann vor sich hin. „Ja“, sagte er, „ich glaube an Gott. Und ich will dir auch erzählen warum!“ Und dann erzählte er mir eine Geschichte, die sich in etwa folgendermaßen zugetragen hatte.
 
Er befand sich als Matrose an Bord eines Schiffes, das sich irgendwo auf hoher See befand. Bei irgendwelchen Außenbordarbeiten verlor er das Gleichgewicht und stürzte ins Meer. Niemand hatte es gemerkt, sein Rufen blieb ungehört. Das Schiff verschwand langsam aus seinem Sichtkreis.
  „Mich erfasste wilde Panik! Auf einmal war mir klar, dass ich alleine mitten im Ozean völlig verloren war. Und dann begann ich zu beten: Gott, wenn es dich wirklich gibt, hilf mir!“ Er griff nach seiner Zigarette, zündete sie an und nahm einen tiefen Zug.

„Ich hatte das kaum gesagt“, fuhr er fort, „als ich plötzlich eine tiefe innere Ruhe verspürte und eine Stimme in mir sagen hörte: Hab keine Angst! Es wird Hilfe kommen!  Und so legte ich mich auf den Rücken, und wartete ab. Zum Glück hatte ich eine Schwimmweste an, die bei solchen Arbeiten immer vorgeschrieben ist.“
  Fast zeitgleich war ein Militärhubschrauber in dieser Region unterwegs, allerdings ca. zweihundert Seemeilen entfernt. Plötzlich kam ein Funkspruch von der Kommandozentrale. Der Hubschrauber änderte seinen Kurs, flog später genau über den Seemann hinweg, der Pilot sah ihn und er wurde errettet.

Die Zigarette war aufgeraucht und er drückte sie im Aschenbecher aus:.„Seit jenem Tag,“ sagte er, „ glaube ich an Gott!“


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen